CDU MdB Sensburg hinterm Mond

Man solle nicht „Ungleiches gleich behandeln“ meint CDU-MdB Patrick Sensburg und stellt sich gegen CDU-Fortschrittsdenker, die die Homoehe der heterosexuellen steuerlich gleichstellen wollen. Gleiche Pflichten, gleiche Rechte. Nein, meint Herr Sensburg, da können keine Kinder entstehen. Welch vorsintflutliches Weltbild. Außerdem: will er dann kinderlose Heteros in Zukunft auch höher besteuern?

Verena Verspohl, Sprecherin des Arnsberger Ortsverbandes B´90 / DIE GRÜNEN hat dazu Stellung genommen:

Ich lebe nun seit über vier Jahren zusammen mit meiner Frau in Arnsberg. Dass der CDU-MdB Patrick Sensburg in der Zeitung dafür plädiert, heterosexuellen Ehen mehr Rechte als homosexuellen Partnerschaften zuzuerkennen, zeugt von einem wenig zeitgemäßen Weltbild.
Ich finde vor allem, dass diese Einstellung nicht zur Einstellung der Arnsberger und Hochsauerländer passt. Ich erlebe täglich, dass ich wie jeder andere behandelt werde und meine Beziehung hier vor Ort als vollkommen normale Partnerschaft verstanden wird. Es ist nicht einmal ein großes Thema, genauso, wie es sein soll. Das betrifft unserer über 70 jährige Nachbarin genauso, wie die Schüler, die wir unterrichten. Wir erleben das Sauerland und Arnsberg als ausgesprochen tolerant. Zu unserer Hochzeit hat sich jeder mit uns gefreut – wenn auch diese „Hochzeit“ vor dem Standesamt Arnsberg leider nicht dasselbe ist, wie bei heterosexuellen Paaren. Es heißt zwar im Volksmund „Homoehe“, bleibt im rechtlichen und finanziellen Status der „eingetragenen Partnerschaft“ aber leider hinter der Ehe. So souverän und aufgeschlossen wie unsere Umwelt in Beruf, am Wohnort und in der Freizeit mit uns umgeht, so sollte auch das Gesetz es mit uns tun. Deswegen halte ich Äußerungen wie die von Herrn Sensburg vom 28.01. für rückschrittlich. Seine heterosexuelle Liebe ist doch nicht mehr wert als unsere Liebe, nur weil Kinder entstehen könnten. Nur zur medizinischen Information: Das könnten wir auch haben!

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