Erst Schwammwald, dann Nationalpark – Grüne HSK unterstützen Bürgerbegehren zum Nationalpark

Stefan Slembrouck und Sandra Stein

Bündnis 90/ Die Grünen im Hochsauerland unterstützen das Bürgerbegehren zum Nationalpark Arnsberger Wald und sehen darin das Ziel eines langfristigen Projektes, das von einem breiten gesellschaftlichen Konsens getragen werden muss.

Projekt „Schwammwald“

Auf dem Weg dahin müsse die natürliche Wiederbewaldung im Naturpark Arnsberger Wald konsequent angegangen und kurzfristig durch ein Projekt „Schwammwald“ unterstützt werden. Der Kreis Soest hat im vergangenen Jahr damit begonnen, jahrhundertealte Entwässerungsgräben im Wald zu kartieren. Nun wird in enger Zusammenarbeit mit Waldbesitzenden und Revierförsterinnen und -förstern damit angefangen, diese systematisch wieder zu verschließen. Denn der sich im Klimawandel häufiger wiederholende Trockenstress sei die Hauptursache für das großflächige Absterben der Bäume in den letzten Jahren. Die Grünen fordern, dass das Schwammwald-Projekt nun auch im Bereich des Hochsauerlandkreises umgesetzt wird.

„Wir müssen unsere dürregeschädigten Wälder darin unterstützen, sich schnell zu regenerieren“, sagt der Kreisverbandssprecher der Grünen Stefan Slembrouck, „Dazu gehören aktive Maßnahmen wie die Renaturierung von Bachläufen und die Wiedervernässung von Mooren.“

Waldschutz ist Hochwasserschutz

Nebenbei würde durch den Schwammwald auch wirksam etwas für den Hochwasserschutz und den Klimaschutz erreicht, da die Böden Niederschläge länger zurückhalten und besser CO2 speichern könnten. Wie das Projekt auf Soester Seite zeige, sei die Arbeit, diese Entwässerungsstrukturen zu erfassen, schnell umsetzbar und mit keinem zu großem Aufwand verbunden. Umgekehrt seien aber die zu erwartenden Effekte zur Rettung unserer Wälder enorm. Der Regen des vergangenen Jahres und des jetzigen Frühjahrs habe dem Wald eine wichtige aber wahrscheinlich nur kurze Atempause verschafft, die nun systematisch genutzt werden müsse.

Nationalpark schärft Bewusstsein

Das Bürgerbegehren zum Nationalpark schärfe das Bewusstsein für die Notwendigkeit von großen, zusammenhängenden Wald-Wildnisflächen zum Schutz des Klimas und der Artenvielfalt, die beide zusammengehörten. Das könne man nicht mal eben in zwei Stunden wegdiskutieren, wie es in der Kreistagssitzung am 8. Dezember 2023 leider geschehen sei.

„Die Rettung des Waldes und der Klimaschutz muss auch auf der Agenda des Hochsauerlandkreises ganz oben stehen“, unterstreicht Stefan Slembrouck die Forderung der Bündnisgrünen.