GRÜNE kritisieren Greenwashing von Atomenergie durch EU-Kommission

Die GRÜNEN im Hochsauerland lehnen die Pläne der EU-Kommission, Atomenergie als nachhaltige Energiequelle einzustufen, entschieden ab und bezeichnen es als dreistes Greenwashing. 
„Atomenergie ist mit gigantischen Steuersubventionen verbunden und birgt unkalkulierbare Risiken, vor allem mit Blick auf die Endlagerung“, macht Sprecher Stefan Slembrouck deutlich. „Mit diesem Greenwashing schadet die EU-Kommission der Energiewende und leitet große Geldströme in die  falsche Richtung. „Atomkraft festigt die Macht von Marktmonopolisten und lähmt die Innovationskraft vieler kleinerer Unternehmen, die wir dringend für die notwendige Transformation in den nächsten Jahren benötigen.
Immer mehr Anleger*innen und Akteur*innen wie Banken und Versicherungen orientieren sich am Kapitalmarkt an Nachhaltigkeitskriterien. Ein neuer EU-Standard wie die Taxonomie hat auf die Geldflüsse eine entscheidende Lenkungswirkung. Das Geld, das in Atomenergie fließt, würde  beim Ausbau von Windrädern, Solaranlagen und bei der Entwicklung der Wasserstofftechnologie fehlen. Schon heute ist der bereits entstandene Atommüll eine 1 Millionen Jahre lang strahlende Mahnung. Gleichzeitig ist die Frage, wo die „Ewigkeitslasten“ sicher untergebracht werden können, völlig ungeklärt.
„Das EU-Parlament muss dieses Vorhaben stoppen“, sagt Slembrouck. Gemeinsam kann das gelingen.“
Hintergrund
Ein Entwurf der EU-Kommission sieht vor, dass Investitionen in neue Atomkraftwerke als nachhaltig eingestuft werden können, wenn die Anlagen neuesten Technik-Standards entsprechen und ein konkreter Plan für die Entsorgung hoch radioaktiver Abfälle ab spätestens 2050 vorgelegt wird. Neben der Deutschen Bundesregierung sehen auch die Länder Österreich und Luxemburg ein Öko-Label für Atomenergie kritisch.