Der umweltpolitische Sprecher der GRÜNEN im Bundestag, Jan-Niclas Gesenhues (siehe Foto dritter v. re. vorne) hat im Hochsauerland in Heringhausen (Bestwig) mit Bürger*innen über den zunehmenden und mit herbizidintensiven Weihnachtsbaumplantagenanbau gesprochen. Schnell wurde klar: Besser ist ein klima- und artenschutzgerechter Waldbestand.
Im „Mekka der Weihnachsbäume“
Von der Schützenhalle in Heringhausen aus führten Anwohnerinnen Jan-Niclas Gesenhues nach Ramsbeck. Von dort aus waren die durch Borkenkäferbefall und Klimaschäden frei gewordenen Kalamitätsflächen als auch diverse Weihnachtsbaumplantagen gut einzusehen. In Anwesenheit der GRÜNEN Landtagsabgeordneten Gregor Kaiser und Dagmar Hanses, der HSK-Kreisverbandssprecherin Sandra Stein, dem GRÜNEN Bestwiger Ortsverbandssprecher und Gemeindefraktionssprecher Matthias Scheidt, dem GRÜNEN Ortsverbandssprecher von Olsberg, Stefan Schütte, dem GRÜNEN Schmallenberger Fraktionssprechers Jürgen Meyer und dem GRÜNEN Sundener Ortsverbandssprecher Thomas Noll äußerten die Anwohnerinnen ihre Beobachtungen und Sorgen.
Hoher Gifteinsatz und ökologische Risiken
Antonius Vollmer, GRÜNER Kreistagsfraktionssprecher, gab einen Einblick über die Lage vor Ort und die historische Entwicklung und die ökologischen Risiken des Weihnachtsbaumanbaus. Insbesondere der übliche industrielle Plantagenbetrieb sei für die Artenvielfalt wegen des hohen Gifteinsatzes verheerend. Es sei „steril“ geworden im Wald, so die eindrückliche Wortwahl eines Anwohners. Dabei sei auch ein Baumanbau ohne Giftstoffe durch den Einsatz rein ökologischer Mittel möglich. Die anwesenden Bürger*innen, fürchteten, dass die Kahlstellen zu weiteren Weihnachtsbaumplantagen würden, da es zahlreiche Möglichkeiten und Schlupflöcher gäbe, um diese gewinnbringend durchzusetzen. So gebe es keine eindeutige Definition einer Weihnachtsbaumplantagen, so dass Plantagen unter dem Deckmantel der Wiederaufforstung entstünden.
Ein neuer Konsens für den Natur- und Landschaftsschutz
Im Austausch zwischen den Bürger*innen und Jan-Niclas Gesenhues, aber auch dem Landtagsabgeordneten Gregor Kaiser, der selbst Weihnachtsbaumlandwirt ist, wurden die Vorteile eines art- und klimagerechten Waldes schnell deutlich. Gesenhues erinnerte an die im Koalitionsvertrag von SPD, GRÜNEN und FDP festgeschriebene Absicht, eine Neubewertung der Wirkstoffe, die im Plantagenbetrieb angewendet werden, vorzunehmen. Er wies auf das Aktionsprogramm „Natürlicher Klimaschutz“ hin, das dazu dienen könnte, auch in Bestwig vom Bund finanziert und unterstützt durch eine Bundesagentur einen klimaschutzrelevanten Wald aufzubauen. Ebenso müssten Vorschriften, wie das Pestizidverbot im Wald konsequent umgesetzt werden. Dort gebe es ein Vollzugsbegfizit. Die Wiedereinführung der „Stabsstelle Umweltkriminalität“ werde hierbei einen wertvollen Beitrag leisten.
„Das Artensterben ist neben der Klimakrise die zweite große ökologische Krise unserer Zeit. Daher wollen wir mit einer wirksamen Minderungsstrategie für Pestizide dazu beitragen, dass Flächen stärker im Einklang mit der Natur bewirtschaftet werden. Dabei wollen wir gut mit der Land- und Forstwirtschaft zusammenarbeiten und uns regelmäßig austauschen“, so Jan-Niclas Gesenhues.