„In Afghanistan bricht eine humanitäre Tragödie mit Ansage aus! Nach 20 Jahren eines westlichen Militäreinsatzes unter Beteiligung der Bundeswehr haben die islamistischen Taliban das Land eingenommen und kontrollieren inzwischen die Hauptstadt Kabul. Errungenschaften wie der Zugang von Mädchen und Frauen zur Bildung oder eine freie Presse werden damit zerstört. Gleichzeitig fürchten ehemalige Ortskräfte des Militärs, Menschenrechtler*innen, Frauenrechtlerinnen, Abgeordnete, Journalist*innen und Lehrkräfte um ihr Leben“, so Maria Tillmann in ihrem Statement.
Die Bundesregierung hat die Augen vor der Realität verschlossen und sich der Möglichkeit zur frühzeitigen Evakuierung bedrohter Personen verweigert. Im Juni lehnten Union und SPD einen Antrag der GRÜNEN Bundestagsfraktion zur Evakuierung der Ortskräfte ab und bis vor wenigen Tagen forderten sie noch Abschiebungen nach Afghanistan. Bewusst und wider besseren Wissens haben sie damit Menschen der existenziellen Gefahr durch die Taliban ausgesetzt.
„Ich fordere die Bundesregierung auf, sofort eine großflächige Rettungsaktion auf den Weg zu bringen, die nachträglich durch den Bundestag mandatiert werden kann. Dabei sollen nicht nur Ortskräfte und Staatsangehörige mit ihren Familien gerettet werden. Auch bedrohte Personen, beispielsweise Journalist*innen oder Mitarbeiter*innen von Nichtregierungsorganisationen, müssen dabei evakuiert werden. Nach 20 Jahren Militäreinsatz trägt Deutschland die Verantwortung für diese Menschen und ist in der humanitären Pflicht sie zu retten,“ erklärt Tillmann.