Rüdenburg-Funde ins Sauerlandmuseum

Münze vom Niederrhein, Fundstück

 

 

Die Kreisfraktion der GRÜNEN hat angeregt, die historischen Funde der Grabungen an der Arnsberger Rüdenburg der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Nach Gesprächen mit der neuen Museumsleitung des Sauerlandmuseums wurde von dort bereits Zustimmung signalisiert, die Dauerausstellung um eine oder zwei Vitrinen zu ergänzen. Der neue Museumsleiter Dr. Oliver Schmidt kann sich gut vorstellen, die Präsentation der Burgengeschichte des Sauerlands so mit zeitgenössischen Artefakten zu bereichern.

Gürtelschnalle

Bei den Grabungen 2013 bis 2015 wurden unter hohem ehrenamtlichem Einsatz neue Erkenntnisse zum Alter und der Bedeutung der Rüdenburg gewonnen. Es wurde klar, dass diese Burg wohl als die älteste Höhenburg Westfalens mit über tausendjährigem Alter gelten darf. Im Herbst 2021 will der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL), der schon die ersten Ausgrabungen begleitet hat, die Arbeiten fortführen und die Erkenntnisse vertiefen.

Arnsbergs geschichtliche Bedeutung gewinnt in den letzten Jahren immer mehr Konturenschärfe. Auch die Funde am Kloster Wedinghausen, Zeugnisse byzantinischer Baukunst bei der Heizungsanlage des Klosters und die detailreich geschmückte Gruft unter der alten Aula neben der Propsteikirche zeugen von Verbindungen der Arnsberger Herrscher und Kirchenvorsteher in höchste Kreise. Die Rüdenburg, die wie ihre Schwesterburg auf dem Schlossberg zerstört wurde, war bisher eine eher unbeachtete Ruine. Lange Zeit wurden die behauenen Steine der Mauern für den Hausbau in Arnsberg genutzt, und so mancher grüne Türsturz zeugt vom Grünsandstein, den sich die Rüdenburger leisten konnten und der längst abgebaut ist.

Mit den neu gewonnenen Erkenntnissen wird die Geschichte des Sauerlandes um einige interessante Details reicher. Immer klarer tritt zutage, dass die Gegend zwar als bäuerlich geprägt, aber sicher nicht als hinterwäldlerisch zu gelten hat. Diese Vermutung galt zwar schon länger, denn auch die Sicherung des Drei-Königs-Schreins aus dem Kölner Dom vor napoleonischem Zugriff (1794-1803) zeugt von der Reputation der Arnsberger Klosterherren und der Grafenfamilie. Der Wert dieses Schreins ist für uns heute kaum mehr ermessbar.

Wie wichtig die Burganlage auf dem Römberge zu ihrer Hochzeit wirklich war, wird Gegenstand weiterer Forschung sein. Da der Landschaftsverband sich weiterer Grabungen annimmt darf man sich auf neue Erkenntnisse freuen, die der sauerländischen Geschichte mehr Farbe verleihen werden.

 

 

Fotos-Grabungsfunde Rüdenburg Arnsberg

Antrag/Anregung an die Kreisverwaltung: Ausstellung Grabungsfunde der Rüdenburg im Sauerlandmuseum

 

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